Steht Ostern vor der Tür, wird auch Meister Lampe wieder aktiv. Dass der umtriebige Hase sonntags die bunten Eier bringt, ist klar. Im Alpenraum stellt sich allerdings die Frage, ob dabei eher der Feld- oder der Schneehase zum Einsatz kommt. Ich würde klar auf Letzteren tippen – einen wichtigen Grund dafür sehe ich beim Fellwechsel.
Denn die Schneehasen der Niesenkette oder des Kientals tauschen ab April ihr weisses Winterfell gegen ein braunes Sommerkleid. Dieser Monat ist allerdings für unberechenbares Wetter bekannt. So kann es vorkommen, dass der sonst gut getarnte Nager für Raubtiere sichtbar wird: Schmilzt der Schnee zu schnell, fällt das noch weisse Tier im Grünen auf. Fällt hingegen noch einmal Schnee, kann sich der bereits braune Hase schlecht verstecken.
Hier schliesst sich nun der Kreis zum versteckten Osternest: Wenn sich der Schneehase vorübergehend nicht seiner Umgebung anpassen kann, passt er halt einfach die Umgebung an. Statt seine eigene Farbe mehrfach zu ändern, sorgt das Tier einfach für mehr Farbtupfer im Grünen. Damit Meister Lampe im April nicht selbst entdeckt wird, lädt er zur Suche nach bunten Eiern – ein ebenso cleveres wie köstliches Ablenkungsmanöver, oder?
Am 3. April können Kinder in Adelboden wiederum nach Osterfiguren suchen und diese gegen Osternestchen tauschen.